Nomsa (Blessings Educare Center)

Nomsa Thomas ist eine in Kapstadt geborene Xhosa-Frau mit familiären Wurzeln in der Provinz Eastern Cape, wo die meisten Menschen vom Volk der Xhosa leben bzw. ihre ursprüngliche Heimat haben. Seit Februar 2015 führt sie im Township Delft einen Kindergarten, nachdem sie zuvor Erfahrungen als Au-pair bei einer Familie im Vorort Rondebosch gesammelt hatte. Dabei entdeckte sie ihre Passion für die Arbeit mit Kindern und fing zunächst bei sich zuhause an, eine Betreuung für Kleinkinder aus der Nachbarschaft aufzubauen. Da es in den Townships keine von der Stadt oder anderen Trägern betriebene Kindergärten gibt war die Nachfrage groß, und die Zahl der Kinder vergrößerte sich von anfänglich 2 innerhalb kürzester Zeit auf 11. Das Häuschen wurde schnell zu klein und Nomsa musste sich nach einer Alternative umschauen. Sie suchte den Kontakt zu einer Baufirma, die in dieser Zeit viele neue Häuser in der näheren Umgebung errichtete, und bekam tatsächlich ein passendes Grundstück samt Zaun und Wendy House (Holzhaus) als Klassenzimmer. Schon bald wuchs die Anzahl der Kinder auf ca. 80 und der Platz reichte nicht mehr aus, so dass Nomsa sich erneut nach einer Lösung des Problems umsehen musste. Mit der Unterstützung einer anderen NGO konnte 2016 eine Erweiterung auf drei Klassenräume erfolgen, und Nomsa konnte mit einem Team von drei Kindergärterinnen sowie einer Köchin arbeiten. 

The Light Project kam einige Zeit später durch Vermittlung unserer „Schmuckfrau“ Nosisa in Kontakt mit Nomsa und ein Vereinsmitglied besuchte den Kindergarten. Dank einer größeren Spende eines Förderers des Vereins konnten wir einen Container als weiteres Klassenzimmer zur Verfügung stellen und zwei weitere Lehrerinnen kamen dazu.

Ein harter Einschnitt erfolgte im März 2020 aufgrund der pandemiebedingten Schließung des Kindergartens. Das Personal musste wegen fehlender Finanzmittel entlassen werden, nachdem in den ersten Wochen mit den noch vorhandenen Lebensmittelvorräten eine kleine Suppenküche für die Community betrieben wurde. Erst im September 2020 konnten die ersten Kinder – unter strengen Hygiene-Auflagen – in den Kindergarten zurückkehren.

Aktuelles

Momentan sind die größten Probleme die noch immer fehlenden Toilettenanlagen, ständige Stromausfälle sowie die gestiegenen Anforderungen der Behörden. So richtig es sicherlich ist, von staatlicher Seite bestimmte Standards für ECDs (Early Childhood Development / Kindertageseinrichtungen) einzufordern, so werden leider die dafür erforderlichen Mittel nicht bereitgestellt. Es gibt zwar theoretisch die Möglichkeit, einen Kindergarten „offiziell“ registrieren zu lassen und danach – in einem neuen Antragsverfahren – Fördermittel zu beantragen, aber die Hürden dafür sind sehr hoch und die Bürokratie ein wahrer Dschungel. So gibt es bis heute für Blessing Educare keinen Pachtvertrag für das Grundstück, obwohl dieser schon vor Jahren beantragt wurde. Ohne einen solchen Vertrag ist aber keine Registrierung möglich …

All diesen Widrigkeiten zum Trotz kämpft Nomsa mit ihrem Team weiter dafür, den Kindern in ihrer Community eine positive, liebevolle Umgebung und eine gute frühkindliche Erziehung zu ermöglichen. Unser Verein wird sie auch weiterhin nach Kräften dabei unterstützen.